Anton Bruckner: Aufführungspraktiken gestern, heute, morgen.
Internationales Symposion
Freiburger Forschungs- und Lehrzentrum Musik, 26.–28. Februar 2023


Das Jubiläumsjahr 2024 wird zahlreiche Bruckner-Symposien und -Publikationen mit sich bringen, vor allem aber zahllose Konzerte auf der ganzen Welt. Für diese Aufführungen sollen am Freiburger Forschungs- und Lehrzentrum Musik schon im Vorfeld des Brucknerjahres neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet werden, indem bei einem internationalen Symposion Aufführungspraktiken Bruckner’scher Musik in den Blick genommen werden. Wie wurde Bruckners Musik zu seiner Zeit aufgeführt? Wie waren die Orchester besetzt? Welche Instrumente kamen zur Anwendung? Welche Spieltechniken waren üblich? In welchen Räumen wurde gespielt? Wie sang man Bruckners Musik in den Chören seiner Zeit, bei denen es sich meist um Laienchöre handelte? Was lässt sich aus den Erstdrucken über Aufführungspraktiken lernen? Welche aufführungspraktischen Traditionen waren noch lebendig? Wie veränderte sich die Aufführung der Musik im Laufe des 20. Jahrhunderts? Was sind aufführungspraktischen Tendenzen der jüngeren Zeiten? Auf welch unterschiedliche Weisen wird Bruckner heute aufgeführt? Wo liegen praktische und methodische Perspektiven für fundierte, inspirierende und bereichernde Bruckner-Aufführungen in der Zukunft? Das sind die Fragen unseres Symposions.
Felix Diergarten

Programm
Sonntag, 26. Februar 2023
Schloss Bad Krozingen, Instrumentensammlung

18:00    Musikalische Ouvertüre: Bruckners Flügel, Bruckners Klaviermusik
Öffentliches Gesprächskonzert mit Wolfgang Brunner (Universität Mozarteum Salzburg), Klavier. In Zusammenarbeit mit den Schloßkonzerten Bad Krozingen

Montag, 27. Februar 2023
Hochschule für Musik Freiburg, Kammermusiksaal

10:00    Begrüßung und Eröffnung

10:15    Andreas Lindner (Wiener Philharmoniker/Anton Bruckner Institut)
Was uns das Notenmaterial der Wiener Philharmoniker über die Aufführungspraxis des Orchesters erzählt

11:15    Paul Hawkshaw (Yale University, New Haven CT)
Articulation Markings in Bruckner’s Last Three Symphonies

13:00    Benjamin Korstvedt (Clark University, Worcester MA)
Bruckner at the Turning Point:  Early Recordings of the Symphonies as Documents of Changing Interpretive Styles

14:00     Christa Brüstle (Kunstuniversität Graz)
»Symphonie-Concert im Theater am Stadtpark« – Zur Uraufführung von Bruckners Fünften (1894) in Graz

15:30    Anne Holzmüller (Universität Marburg)
Das »Bruckner-Erlebnis«. Eine hörgeschichtliche Annäherung an Bruckners Sinfonik

16:30    Clemens Wöllner und Geoff McDonald (Hochschule für Musik Freiburg)
Prototypisch in Komposition und Interpretation? Bruckners langsame Sinfoniesätze

Dienstag, 28. Februar 2023
Hochschule für Musik Freiburg

10:00    Klaus Petermayr (Anton Bruckner Institut)
Das Werk Anton Bruckners im Sinne historischer Aufführungspraxis

11:00    Matthias Giesen (Anton Bruckner Privatuniversität Linz)
Bruckner spielt Bach und Mendelssohn: Bruckners Fingersätze und Eintragungen in Orgelwerken

13:00    Annkatrin Babbe (Sophie-Drinker-Institut Bremen)
Josef Hellmesberger und die Wiener Violinschule

14:00    Thomas Seedorf (Hochschule für Musik Karlsruhe)
Aufführungspraxis und Aufführungsgeschichte der Vokalwerke Anton Bruckners

15:00    Felix Diergarten (Hochschule für Musik Freiburg)
»Für den praktischen Gebrauch«. Eine Hypothek für die Vokalwerke

16:30    Lars Laubhold (Anton Bruckner Privatuniversität Linz)
Bruckner-Rezeption und nationale Identitätsbildung im frühen österreichischen Film